Ein Taxi anzurufen ist nicht so „in“ wie früher, da Apps die Hälfte des Prager Marktes bestimmen

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Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass das Angebot an Transportapps auch in Prag stetig zunimmt. Schenkt man den Angaben der Taxiunternehmen glauben, so nehmen alternative Buchungsplattformen inzwischen mehr als 50 % des Marktes ein. Ein Großteil der Angebote entfällt dabei auf Unternehmen wie Liftago, Uber und Taxify, was die Frage aufwirft, ob der Anruf in einer Taxizentrale in der Zukunft der Vergangenheit angehören wird. Alles in allem, eine gerechtfertigte Frage, wenn man sich die Entwicklung der Branche anschaut. Einig sind sich die führenden Anbieter der entsprechenden Apps zumindest in einem Punkt, nämlich das inzwischen mehr als 50 % der Kunden bei der Buchung eines Taxis auf eine App zugreifen. „Die Einstellung der Menschen zu modernen Dienstleistungsangeboten verändert sich. Digitale Technologien, wie Sie zum Beispiel von Uber angeboten werden, werden inzwischen von rund 270.000 Nutzern aktiv genutzt. Moderne Technologien in Verbindung mit dem öffentlichen Nahverkehr reduzieren Verkehrsstaus und sorgen darüber hinaus für ein größeres Parkplatzangebot in den Städten“, erklärte Miroslava Jozová, Sprecherin von Uber.

Popularität versus Gesetz

Laut dem Geschäftsführer Roman Sysla von Taxify, einem in der Tschechischen Republik und der Slowakei tätigen Unternehmen, entwickelt sich das Angebot zu einer beliebten Dienstleistung. Dank der unkomplizierten Anwendungen steht dem Benutzer jederzeit ein bequemes und preisgünstiges Transportmittel in der Stadt zur Verfügung. Allerdings ist es bis heute so, dass die meisten Unternehmen bisher ohne die notwendige Rechtsgrundlage tätig sind. „Derzeit versuchen wir aktiv das estnische Modell voranzutreiben, das deutlich zeigt, dass sowohl klassische Taxis als auch moderne Dienstleistungsanbieter wie zum Beispiel Uber sehr wohl zusammenarbeiten können. Wir sind uns sicher, dass nur eine gut aufeinander abgestimmte Gesetzgebung in einer gemeinsamen Wirtschaft funktionieren kann“, fügte Sysel hinzu. Die derzeitige Situation, in der Unternehmen wie Uber und Taxify außerhalb der gesetzlichen Vorgaben agieren, sollte von beiden Seiten intensiv angegangen werden. Das Ergebnis der Verhandlungen sollte die Möglichkeit bieten, die Anwendungen zumindest so lange anzubieten, bis das Gesetz entsprechend aktualisiert wird.

Liftago ist anderer Meinung

Ondřej Krátkým Geschäftsführer und Mitinhaber von Liftago, dass einzige der drei Unternehmen, welches die gesetzlichen Regelungen erfüllt, teilt diese Meinung nicht, da Liftago Standardtaxis einsetzt und diesen Service nur nutzt, um die eigenen Dienste anzubieten.

„Wir sind uns nahezu sicher, dass Unternehmen wie Liftago, Uber und Taxify mehr als die Hälfte des Taximarktes bestreiten. Allerdings ist es nur unserem Unternehmen gelungen, den rechtlichen Anforderungen gerecht zu werden, was Unternehmen wie Uber und Taxify nicht von sich behaupten können. Wir beschäftigen ausschließlich geprüfte Fahrer und keine Amateurfahrer, denen von ihren jeweiligen Firmen gesagt wird, dass der kommerzielle Personentransport ohne Lizenz legal sei. Es wäre gut, den Markt von dieser Demagogie zu befreien.“, erklärte Ondřej Krátký. Vor allem Ende letzten Jahres spitzte sich die Situation zwischen regulären und alternativen Taxianbietern zu, sodass die Auswirkungen auch auf den Straßen Prags deutlich spürbar waren. Der Geschäftsführer von Taxify, Roman Sysel, äußert sich hingegen dahin gehend, dass es aufgrund der Apps möglich sei, das Gewerbe von seinem negativen Stigma zu bereinigen.

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